Alarmierende Zahlen: Sitzen ist das neue Rauchen
Wusstest du, dass das Sterberisiko innerhalb von 20 Jahren um 56 % steigt, wenn man sich zu wenig bewegt?
Professorin Dr. I-Men Lee der Harvard School of Public Health fand heraus, dass jährlich etwa jede zehnte Person an Bewegungsmangel stirbt. Genauer gesagt sterben jährlich 5,3 Millionen Menschen pro Jahr an Bewegungsmangel. Im Vergleich dazu: Rauchen ist für den Tod von fünf Millionen Menschen pro Jahr verantwortlich.
Sitzen ist das neue Rauchen
Kein Wunder also, dass der Slogan "Sitzen ist das neue Rauchen" immer häufiger die Headline von Berichten oder Reportagen bildet. In Anbetracht dessen, wie weitestgehend einfach man diese Zahl senken könnte, ist diese Tatsache absolut besorgniserregend.
Schließlich lautet die aktuelle Bewegungsempfehlung der WHO mindestens 150 Minuten moderate Bewegung (oder mindestens 75 Minuten bei höherer Anstrengung) pro Woche und zusätzlich an zwei Tagen muskelkräftigende Übungen, um die körperliche Gesundheit zu erhalten oder gar zu fördern.
Wenn wir also mit ca. drei Stunden pro Woche (!) rechnen, wären das doch ziemlich sinnvoll investierte 180 Minuten, um der Todesursache Bewegungsmangel entgegenzuwirken.
Sitzzeiten bis zu zwölf Stunden
Wenn wir unseren eigenen Tag mal Revue passieren lassen, kommen wir schnell darauf, dass wir an einem normalen Büroalltag bis zu zwölf Stunden im Sitzen verbringen. Eventuell lässt uns das ernsthafter über Bewegungspausen nachdenken. Doch wie soll man diese unterbringen? Hier ein paar einfache Tipps:
- Treppe statt Lift verwenden
- Immer wieder mal vom Stuhl aufstehen, kurz durchbewegen oder simple Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte, Hampelmann, etc. einbauen
- WC, Wasserspender, Kaffeemaschine, etc. in einem anderen Stockwerk benutzen
Mit diesen Bewegungspausen kommt man vermutlich nicht an die 150 Minuten ran, aber es durchbricht die Sitzzeiten und bildet schon mal einen guten Anfang.
Bewegung bringt's
Statt euch mit Folgen von Bewegungsmangel zu langweilen, wollen wir euch lieber die positiven Effekte von Bewegung näherbringen.
Dass Bewegung das Herz-Kreislauf-System stärkt und dadurch Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Bluthochdruck entgegen wirkt dürfte mittlerweile bekannt sein. Gleichzeitig wird aber auch das Immunsystem gestärkt und die Ausdauer verbessert. Das Beste daran? Man kann den Fortschritt spüren.
Wer sich regelmäßig bewegt merkt schnell, mit zunehmender Aktivität ist der menschliche Körper in der Lage, mehr zu leisten. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und so funktioniert auch unser Körper. Regelmäßige körperliche Ertüchtigung lässt ihn von Mal zu Mal stärker und ausdauernder werden.
Noch nicht überzeugt?
Bei all den oben genannten Punkten, dürfen die Benefits auf die Psyche keineswegs außer Acht gelassen werden. Körperlich aktive Personen fühlen sich wohler, sind stressresistenter und dadurch belastbarer, haben oftmals einen besseren Schlaf und sind ausgeglichener.
Außerdem verbessert regelmäßige Bewegung die Gehirnfunktion. Nicht nur die Muskulatur, auch das Gehirn wird durch Bewegung besser durchblutet, was dazu führt, dass die Konzentration der Botenstoffe verändert und dadurch Wachstumsfaktoren ausgeschüttet werden. Neue Verknüpfungen im Hirn werden gebildet, wodurch die Denkleistung stabilisiert wird (auch im Alter). Darüber hinaus werden Glücksbotenstoffe produziert, welche Stress abbauen und die Stimmung steigen lassen.
Tu dir heute was Gutes für morgen
Verständlicherweise ist es manchmal nicht leicht, Familie, Job, Haushalt und Bewegungsempfehlungen unter einen Hut zu bringen. Wenn wir uns jedoch nochmals die alarmierenden Zahlen vom Beginn des Artikels in Erinnerung rufen, sind wir eines Tages vielleicht froh, wenn wir das Geschirr das ein oder andere Mal später abgewaschen und die dadurch gewonnene Zeit in unsere Gesundheit investiert haben.
Quellen:
https://www.gesundheit.gv.at/leben/bewegung/gesund-durch-sport/bewegungsempfehlungen-erwachsene
https://www.quarks.de/gesundheit/so-trainiert-sport-das-gehirn/